Ohne Schuhe ins Museum

Eine auf den ersten Blick seltsame, aber nachvollziehbare Sitte ist es, im Museum oder anderen öffentlichen Einrichtungen die Schuhe auszuziehen. Dies entspricht der norwegischen Gepflogenheit, vor Betreten einer Privatwohnung im Hausflur seine Straßenschuhe gegen Hausschuhe zu tauschen. Hier in Longyearbyen geht das zurück auf den Kohlebergbau, der hier bis in die 90er Jahre aktiv war. Damals waren die Straßen offensichltich schwarz vom Kohlestaub, den man weder in Wohnungen, noch in öffentliche Gebäude tragen wollte.

In einem Museum erscheint dies zunächst etwas ungewöhnlich. Würde hier jedoch jeder mit seinen Stiefeln hinein stapfen, sähe der schöne Fußboden in Kürze furchtbar aus. Statt dessen lässt man seine Schuhe im Eingangsbereich zurück und tauscht sie gegen waschbare Gummi-Sandalen, die es in den unterschiedlichsten Größen gibt. Das System funktioniert hier sehr gut, aber man stelle sich dies zum Spaß im Deutschen Museum vor. 😉

Für Wertgegenstände gibt es kleine Schließfächer, deren Benutzung kostenlos ist. Jacken und Schuhe lässt man offen im Eingangsbereich stehen. Es scheint hier nichts weg zu kommen.

Museen

In Longyearbyen gibt es zwei sehenswerte Museen, deren Besuch sich für Schlechtwettertage anbietet. Das Svalbard Museum und das North Pole Museum. Beide sind nicht sehr groß, jedoch mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Das North Pole Museum bietet sehr viel Textinformationen zu den Exponaten, so dass eventuell nicht alles mit einm Besuch erfaßt werden kann. Daher darf man mit dem Ticket auch an den Folgetagen nochmals kostenlos die Ausstellung besuchen.

Das Svalbard Museum ist sehr modern gestaltet. Der Besucher befindet sich in mitten der Exponate oder rekonstruierten Szenen. So kann man sich beispielsweise eine Jagdhütte aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von innen ansehen. Das Haus ist zur Hälfte aufgeschnitten und vermittelt einen räumlichen Einblick. Im Außenbereich sind Fallen und Werkzeuge aus der Zeit aufgebaut. Andere Szenen sind als Dioramen gestaltet. So z.B. der Fang und die Verarbeitung von Walen auf der Insel.

Der Besucher erfährt viel über die wechselhafte Geschichte der Inselgruppe, deren Flora und Fauna, sowie Geologie und Bodenschätze.

Ein kleines, aber sehr schönes Museum. Unser Top Tipp für Schlechtwettertage.

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